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Presse Aussendungen

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Freitag, 25 Januar 2013

Das tschechische Umweltministerium hat im Rahmen eines abschließenden Standpunktes zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) trotz massiver Kritik an dieser UVP und mehrfacher Verstöße gegen die Aarhuskonvention seine Zustimmung zum Ausbau des AKW Temelin gegeben. Das Anti Atom Komitee fordert von Tschechien die Einhaltung internationaler Abkommen. Bundeskanzler Faymann ist aufgefordert, endlich gegen diese Vorgangsweise aufzutreten, die sogar tschechische Umweltkriterien ignoriert.

Isar

AKW Isar (D)








Daten

Adresse:

84049 Essenbach
Postfach 1106

Land:

Deutschland

Atomstromanteil

29.1%

Geografische Lage:

90 km W von Passau, 105 km NW Salzburg, 160 km N Innsbruck

Betreiber:

Bayernwerk, Isar-Amperwerke AG, Stadtwerke München, OBAG

Baufirma:

KWU

Reaktortyp:

Isar 1: Siedewasserreaktor
Isar 2: Druckwasserreaktor

Anzahl der Reaktoren:

2

Inbetriebnahme:

1979; 1988

Elektrische Leistung

907 MW; 1440 MW

Brennstoffgewicht

 

 

MOX-Einsatz:

 

ja

Containment:

ja

Geschichte

Isar 1 war der Versuch von KWU (Siemens), eine besonders billige eigenständige deutsche Reaktorlinie zu entwickeln. Trotz technischer Schwierigkeiten wurden die in Bau befindlichen Anlagen fertiggebaut, die Linie aber dann nicht weiterverfolgt.

Für die Zukunft ist die Erhöhung der Urananreicherung auf 4.1% und eine Leistungerhöhung durch Turbinenaustausch geplant.

Für Isar 2, einen der derzeit letzten entwickelten Reaktortypen in Deutschland, fassen einige der Gesellschafter den Einsatz von MOX-Brennelementen ins Auge, die Leistungserhöhung durch Turbinenaustausch wurde bereits durchgeführt.

Ganz in der Nähe in Niederaichbach gab es einen gasgekühlten Schwerwasserreaktor, der mit Natururan betrieben werden sollte, eine eigene Entwicklung von Siemens. Er ging 1972 ans Netz und wurde 1974 nach insgesamt 18 Tagen Vollast abgeschaltet. 1995 war der 280 Mio. DM teure Abriß beendet.

Widerstand

1971 gab es ganze 25 Einwendungen beim Genehmigungsverfahren für Isar 1. 1977 gab es an den Standorten Niederaichbach und Ohu die erste bayernweite Anti-Atom-Demonstration mit einer Beteiligung von 2000 DemonstrantInnen und 10.000 PolizistInnen. Gegen Isar 2 gab es Anfang der 80er bereits über 10.000 Einwendungen, und es gründete sich das "Bürgerforum gegen Atomkraftwerke Landshut und Umgebung". 1984 konnte die Bäuerin Fanziska Beck beim Verwaltungsgericht Regensburg einen vorübergehenden Baustopp für Isar 2 erreichen. Leider mußte sie den Prozeß wegen des finanziellen Risikos ein Jahr später aufgeben. Die letzten großen Aktionen gab es im Gefolge der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Heute gibt es jedes Jahr zu Ostern eine Mahnwache.


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