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Presse Aussendungen

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Dienstag, 29 April 2014

In einer Publikumsdiskussion mit Medienbeteiligung stellen sich der Vizepräsident des Europäischen Parlaments Othmar Karas und die Innenministerin Johanna Mikl-Leitner brisanten Fragen zum Thema Atomenergie in Europa an der Grenze im Franzosenhof.

Mittwoch, 09 April 2014


Die Entscheidung der britischen Regierung in England ein neues AKW zu bauen, mag als Rückschritt in Richtung Atomkraft erscheinen, zeigt aber, dass Atomenergie ohne staatliche Förderungen am Ende ist. Das Anti Atom Komitee begrüßt das klare NEIN der Bundesregierung zu den staatlichen Preisgarantien und fordert auch ein klares NEIN zu staatlichen Krediten.
Dienstag, 01 April 2014

In einem offenen Brief haben  26 Bürgermeister rund um Temelin von der tschechischen Regierung den Ausbau von Temelin gefordert, weil diese Gemeinden allesamt Geldempfänger vom Temelinbetreiber CEZ sind.

Baukosten und Bauzeit

Baukosten und Sicherheit

Temelin Türme1983 wurde mit den Vorbereitungsarbeiten für insgesamt vier Reaktorblöcke begonnen, 1987 das Fundament gelegt. Die Inbetriebnahme sollte ursprünglich 1991 erfolgen. Von Anfang an litt das Projekt aber unter massiven zeitlichen Verzögerungen und Kostenüberschreitungen.

1989, mit dem Ende des sozialistischen Systems, begann ein Umdenken in der Energiepolitik. Der Plan für vier Blöcke wurde reduziert und die Arbeit an den Reaktorblöcken 3 und 4 eingestellt. Es stellte sich auch heraus, daß eine Fertigstellung nach den ursprünglichen Plänen nicht mehr realisierbar war (z.B. weil die sowjetischen Originalkonstrukteure teilweise nicht mehr existierten).

Zwischen 1990 und 1992 untersuchte die IAEA mehrmals das Projekt Temelin und listete eine Reihe von Empfehlungen betreffend der Sicherheitsmaßnahmen auf. 1993 nach dem Antritt der Regierung Klaus stand schließlich fest, daß die Blöcke 1 und 2 mit westlicher Hilfe fertiggestellt werden sollten. Nach Ausschreibungen wurde für die Nachrüstung schließlich die amerikanische Firma Westinghouse beauftragt. Kostenvoranschlag: 330 Mio. Dollar! Dieser Betrag wurde 1994 durch die US Export-Import-Bank (EXIM Bank) mittels Kreditgarantie gedeckt. Allerdings explodierten die Projekt-Kalkulationen seit der Involvierung von Westinghouse beständig und der Projektbetreiber CEZ war unter anderem deswegen gezwungen, einen neuen Kredit zu beantragen. Im November 1998 wurde schließlich der Kreditvertrag über 5 Mrd. CZK (280 Mio. DM) mit der Deutschen Bank, der Bayrischen Landesbank und der Sumitomo Bank Ltd. unterzeichnet.

Das AKW Projekt Temelin ist ein glänzendes Beispiel für unfaßbare Kostenüberschreitungen, die sich immer noch selbst überbieten. Ursprünglich wurden ca. 28 Mrd. CZK für das AKW veranschlagt. Das letzte veröffentlichte offizielle Budget von CEZ, dem Projektbetreiber, beläuft sich auf 98,6 Mrd. CZK. In ihm werden aber offensichtlich nicht alle anfallenden Kosten eingerechnet, denn laut Temelin-Endbericht der Expertenkommission (März 1999) beträgt das reale Budget für Temelin schon zwischen 110,7 und 112,2 Mrd CZK (ca. 3 Mrd. Euro)!

Bis Ende März 1999 wurden schon 75 Mrd. CZK verbraucht und damit unwiederbringlich verloren sein. Das bedeutet aber auch, daß bei einem Baustopp immer noch 37 Mrd. aus dem Gesamtbudget gerettet werden könnten, während jede weitere Verzögerung sich mit ca. 2,8 Mrd CZK pro Jahr zu Buche schlagen würde.

Neben den extremen Kostenüberschreitungen sind auch die eklatanten Projektverzögerungen Charakteristikum des AKW Temelin. Seit 1993, als unter der Regierung Klaus beschlossen wurde, die ersten beiden Blöcke fertigzustellen, haben sich sowohl die Kosten als auch der Fertigstellungstermin immer wieder geändert. Damals sollte der 1. Block 1995 in Betrieb gehen.

Am 9.Oktober 2000 wurde der erste Block aktiviert. Seit dem gab es insgesamt über 15 Störfälle, die immer wieder zum Abschalten des Reaktors führten. Seit Anfang Mai steht das Kraftwerk wegen der ständigen Turbinenprobleme still. Die Turbine muß höchstwahrscheinlich ausgetauscht werden und wieder Kosten in Milliardenhöhe verursachen.

Abgesehen davon hat der Temelin-Expertenbericht klar festgestellt, daß das AKW Temelin zumindest bis zum Jahr 2015 überflüssigen Strom produzieren würde.


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