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Presse Aussendungen

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Freitag, 08 März 2024

Beben nahe Temelín
Am Donnerstag, 7. März kam es in Südböhmen zu einem Erdbeben der Stärke 3,2, bestätigt von der Universität in Brünn. Das Epizentrum lag dabei nur gut 30 km vom AKW Temelín entfernt. Von Anfang an war klar, dass Temelín in einem Erdbebengebiet liegt und damit als Standort für ein AKW von vornherein denkbar ungeeignet ist. Es bleibt zu hoffen, dass es langsam zu einem Umdenken in der tschechischen Bevölkerung kommt. Österreichische Bundesregierung ist neuerlich gefordert!

Mittwoch, 21 Februar 2024

Es ist so weit: Wie erwartet hat der tschechische Präsident Pavel das Atommüll-Endlager-Gesetz unterschrieben. Damit kann unter anderem der Standort einer Deponie einzig von der Regierung festgelegt werden. Die betroffenen Gemeinden können zwar dazu Stellung beziehen, haben aber keine Handhabe dagegen gegen eine von der Regierung getroffene Entscheidung. 
„Trotz der prinzipiell hohen Zustimmung für Atomkraft bei unseren Nachbarn gibt es gleichermaßen Skepsis und Ablehnung gegenüber einem sogenannten Endlager“, weiß man beim Anti Atom Komitee. „Das hat nicht zuletzt auch damit zu tun, dass sich die tschechischen Gemeinden schlecht informiert und übergangen fühlten. Dem hat die Regierung jetzt eben noch die Krone aufgesetzt.“ 

Donnerstag, 01 Februar 2024

Wie am Mittwoch, 31. Jänner abends bekannt wurde, hat in Temelin wieder einmal der Pannenteufel zugeschlagen. – „Auch wenn das die erste außerplanmäßige Abschaltung seit 2019 gewesen sein sollte, wie seitens der Betreiber entschuldigend betont wird, sind ein paar Punkte dringend aufklärungsbedürftig“, so das Anti Atom Komitee. 

 

Sicherheitsmängel

Sicherheitsmängel des AKW Temelin

Temelin TürmeDie beiden Druckwasserreaktoren vom Typ WWER 1000/320 mit einer Nettoleistung von 890 MW je Reaktor sind zwar aus der neuesten Serie sowjetischer Konstruktion, weisen aber im Vergleich zu westlichen Reaktoren deutliche Mängel auf.

Durch ihre kompakte Bauweise werden sie extrem beansprucht, sind schwer zu regeln und deshalb äußerst instabil. Hinzu kommen Probleme mit dem Abschaltsystem, dem Notkühlsystem und dem Druckkessel an sich.
Zum Vergleich: Die Fertigstellung des AKW Stendal in der ehemaligen DDR mit dem gleichen Reaktortyp wurde aus wirtschaftlichen Gründen abgebrochen. Eine Nachrüstung auf deutschen Standard - veranschlagt mit 3,2 - 4,7 Mrd. DM - wäre zu teuer gekommen. Im Gegensatz dazu soll Temelin aber mit umgerechnet ca. 1,3 Mrd. DM pro Block den nötigen Standard erreichen. Gemeinsam mit der US-Firma Westinghouse will die tschechische Regierung das AKW nun fertigstellen. Diese erstmalige Mischung von östlicher und westlicher Technologie in einem Stadium der Bauphase ist ein Experiment mit ungeahntem Ausgang.

Die amerikanische Firma Westinghouse hat unter anderem folgende Verbesserungsmaßnahmen durchzuführen:

  • Lieferung von Reaktorsteuerungssystemen
  • Schutz- und Sicherheitssysteme
  • Steuerung der Hilfskreise
  • Steuerung des Informationssystems


  • Dabei müssen natürlich immer wieder die entsprechenden Standards, d.h. die amerikanischen, russischen, europäischen und tschechischen, berücksichtigt werden, was nicht immer möglich ist. Teile des AKW müssen komplett neu entworfen werden, wogegen man andere Bereiche weiterhin nach den ursprünglichen Plänen fertigstellt. Ein Konglomerat aus über 60 Firmen versucht ohne jegliche Gesamtkoordination diese Aufgabe zu erfüllen.

    Die tschechische Atomaufsichtsbehörde (SUJB) hat auch hierbei eine Reihe von Mängeln festgestellt. So wurden elektrische Bauteile unsachgemäß im Freien gelagert, Montagebedingungen austenitischer (rostfreier) Materialien bzw. grundsätzliche Richtlinien für das Schweißen beim Primärkreislauf nicht erfüllt. Darüber hinaus entdeckten Vertreter der Fa. Westinghouse, daß Datenleitungen zu nahe an Starkstromleitungen verlegt wurden, wodurch es zu elektromagnetischen Impulsen kommen kann. Eine Untersuchung einer internationalen Expertenkommision war aber von der CEZ aus "Gründen der Wahrung des Betriebsgeheimnisses" nicht erwünscht.

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