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Auch Small Modular Reactors (SMR) können das Klima nicht retten – zu langsam, zu gefährlich und zu teuer.
Bei einem Besuch in der südböhmischen Region betonte der tschechische Präsident Petr Pavel, er sei von der Zukunft der Atomenergie in Tschechien absolut überzeugt und wünscht sich einen weiteren Ausbau der Atomenergie. Das Anti Atom Komitee fordert von der Bundesregierung klare Worte in Richtung Tschechien.
Präsident Pavel möchte auch die Pläne mit den Small Modular Reactors, die Mini AKWs am Standort Temelin mit einer Leistung von bis zu 300 MW umsetzen. Zum Vergleich hat einer der vier Reaktoren des AKW Dukovany eine Leistung von über 440 MW. Nach den Vorstellungen des Präsidenten soll das erste Projekt mit dem kleinen modularen Reaktor bis 2032 in Betrieb gehen.
„Diese Mini-Reaktoren sind aber eine alte und völlig unerprobte Technologie und seit Jahren schon in den Köpfen der Atomlobby. Nun werden wegen des Klimawandels diese Ideen wieder aus der Schublade geholt. Sie würden auch keine große Veränderung im Energiebereich bewirken, sind bei weitem nicht ungefährlich, auch nicht schnell einsetzbar und von kostengünstig kann auch keine Rede sein, wie ein Projekt in den USA zeigt, das aus den genannten Gründen eingestellt wurde“, so Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee in einer ersten Reaktion.
„Für den Atommüll der bereits bestehenden Reaktoren wurde noch kein einziges sicherer Endlager für die nächsten Millionen Jahre weltweit gefunden. Außerdem braucht es für SMRs dieselben Sicherheitsanforderungen wie für große Kernkraftwerke“ ergänzt Sandra Wagner aus einer Aussendung des Bundesministeriums für Klima und Umwelt, Abteilung Nuklearpolitik.
„Wir fordern die Bundesregierung auf, dazu klar Stellung zu beziehen und die tschechische Regierung und Ihren Präsidenten zu überzeugen, dass eine Energiezukunft ohne Atomkraft, wie das Beispiel Deutschland zeigt, auch in Tschechien möglich ist“ so Manfred Doppler und Sandra Wagner vom Anti Atom Komitee abschließend.