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Pannenserie auch in Schweizer Atomkraftwerken
Die Pannenserie in AKWs „zieht“ nach Westen. Nach Tschechien, wo alle AKWs still stehen, produzieren auch die Schweizer AKWs nach Störfällen und Pannen keinen Strom. Das Anti Atom Komitee fordert einen umgehenden Atomausstieg bevor ein weiterer Gau dies erledigt.
Nach einer neuerliche Undichtheit im Block 2 des AKW Temelin stehen seit vergangenen Mittwoch alle tschechischen AKWs still. Nun hat auch die Schweiz dieses Schicksal ereilt, denn auch in der Schweiz produziert kein einziges AKW Strom.
Die AKWs Leibstadt und das AKW Mühleberg sind für eine Jahresrevision vom Netz.
Der Block 1 im AKW Beznau steht bereits seit März still, weil im Material des Reaktors Fehler gefunden wurden, die einen Weiterbetrieb zurzeit ausschließen.
Nach der schweizerische Atomaufsicht ENSI darf der Reaktor erst wieder hochgefahren werden, wenn die Sicherheit gewährleistet ist.
„Diese Materialfehler können nicht beseitigt werden, es sei denn, der gesamte Reaktor würde ausgetauscht, was aber sicher nicht passieren wird. Beznau 1 ist das älteste AKW der Schweiz und seit 1969 in Betrieb und nach 46 Jahren eine Stilllegung längst überfällig“, so Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee.
Seit vergangener Woche produziert auch Beznau 2 keinen Strom, weil u.a der Deckel des Reaktors getauscht werden soll. Beznau 2 ist nur um zwei Jahre jünger als Block 1 und wegen der Überalterung eine weitere tickende Zeitbombe.
„Nun hat es zu guter Letzt auch das AKW Gösgen erwischt. Laut einem Bericht im Schweizer Tagesanzeiger wurde der Reaktor wegen einer Ursachenabklärung und der Reparatur eines Lecks im Sekundärkreislauf vom Netz genommen. Gösgen wurde 1979 in Betrieb genommen und nähert sich mit 36 Jahren ebenfalls dem Ende der Laufzeit“, erläutert Manfred Doppler weiter und er ergänzt abschließend: „Diese Materialdefekte, Störfälle und Pannen sind durchwegs altersbedingt und die Gefahr eines schweren Unfalles steigt von Tag zu Tag. Die Sicherheit von AKWs kann niemand gewährleisten und dieser überalteten AKWs schon gar nicht. Die Schweizer Regierung ist gut beraten, wenn sie umgehend den Atomausstieg in die Hand nimmt und nicht wartet, bis ein schwerer Unfall dies erledigt“, stellt Manfred Doppler abschließend fest.