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Stromkennzeichnung - Geschäfte mit Atomstrom florieren weiterhin prächtig
Freistadt (OTS): Die heutige Pressemeldung des Wirtschaftsministeriums, dass der Anteil von Graustrom und Atomstrom in Österreich weiter gesunken sei, ist irreführend.
Das Anti Atom Komitee kritisiert, Österreich importiert weiterhin Atomstrom.
Österreich sei atomstromfrei, ist weiterhin ein Märchen. Bundesminister Rupprechter sagte Unterstützung zu!
Bundesminister Mitterlehner teilt heute in einer Presseaussendung mit, dass der Anteil von Strom unbekannter Herkunft (Graustrom) auf 6,8% gesunken und der Anteil an Wasserkraft gestiegen sei. Dies ist allerdings nur darauf zurückzuführen, dass auch der Zukauf von norwegischen Wasserkraftzertifikaten, die zur Zertifizierung von Graustrom und Atomstrom verwendet werden, weiter gestiegen ist.
"Am tatsächlichen Import von Atomstrom oder Graustrom verändert dies kaum etwas, weil sich durch die Zertifizierungspflicht an der Einkaufspolitik der österreichischen Stromhändler nichts ändert", so Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee.
Das Grundübel dieser intransparenten Stromkennzeichnung ist die EU Richtlinie 2009/28/EG, nach der der getrennte Handel von Strom und Zertifikaten erlaubt ist.Zwtl: Österreich sei atomstromfrei, ist weiterhin ein Märchen!
Auch die e-control bestreitet dies nicht, aber sie hat keine Kompetenz von den Stromhändlern die Information einzufordern, woher sie ihren Strom zukaufen.
Für die e-control ist nur eine ausgeglichene Bilanz zwischen verkauftem Strom den vorliegenden Zertifikaten von Bedeutung. „Entscheidend ist der allein, an wen die österreichischen Stromhändler, das Geld von den Stromkunden überweisen und das kann nach wie vor ein Atomkonzern sein. Es ist daher selbstverständlich nach wie vor möglich, Atomstrom zu importieren und an Endkunden zu verkaufen, dieser ist aber nun mit einem norwegischen Wasserkraftzertifikat versehen, das zur „Reinwaschung“ von Atomstrom zugekauft wurde ", so Manfred Doppler weiter.
Auch Umweltminister Andrä Rupprechter sagte dem Anti Atom Komitee beim Treffen in Wels zu, dass er sich dieser Sache annehmen werde. „Bundesminister Mitterlehner und sein Ministerium sind dringend aufgefordert, Aussagen Österreich sei atomstromfrei zu unterlassen. Sie sind eine inakzeptable Irreführung der Stromkunden zum Schutz von österreichischen Stromhändlern, die Strom von Atomkonzernen kaufen“, so Manfred Doppler abschließend.