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Presseaussendung: 40 Jahre Volksabstimmung gegen Zwentendorf – (K)ein Grund zum Jubeln!?
„Niemand von den Befürwortern verlor jedoch ein Wort darüber, dass Atomkraftwerke und die Atombombe quasi als siamesische Zwillinge untrennbar miteinander verbunden sind, dass Atomkraftwerke primär zur Produktion von waffenfähigem Material gedacht waren und die Energiegewinnung nur ein Nebenaspekt war“, erinnert Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee.
Die Befürworter frohlockten, der Atomstrom werde so billig sein, dass sich ein Stromzähler nicht rentieren würde. Die Lichter würden ohne Zwentendorf ausgehen, wurde behauptet, es drohe ein „Energienotstand“, der möglicherweise sogar in einem Bürgerkrieg enden könne, viele Arbeitsplätze würden verloren gehen, sollte Zwentendorf nicht in Betrieb gehen.
„Ein wichtiger Grund, dass die Volksabstimmung letztendlich mit einer hauchdünnen Mehrheit von 50,74% gegen die Inbetriebnahme ausgegangen ist, lag aber ganz woanders.
Der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky drohte damit zurückzutreten, sollte Zwentendorf nicht in Betrieb gehen. Das war der Anlass für viele, gegen Zwentendorf zu stimmen, obwohl sie eigentlich dafür waren, in der Hoffnung Kreisky loszuwerden“, so Manfred Doppler weiter.
Doch auch heuer 40 Jahre nach dieser historischen Volksabstimmung dürfen wir uns ob dieser Entscheidung aber nicht auf die Schulter klopfen, wie toll wir doch sind, weil wir Zwentendorf ablehnt haben.
„22 Jahre danach sind wir in Wullowitz an der Grenze gestanden, haben gegen die Inbetriebnahme von Temelin demonstriert, haben die Grenzen blockiert, haben uns als vehemente Atomgegner präsentiert.
40 Jahre danach importiert Österreich über 15% seines Stromes vorwiegend aus Deutschland und Tschechien, nachweislich auch aus Temelin und Dukovany und diesen Atomstrom um fast 100 Millionen Euro pro Jahr lügen wir uns dann mit norwegischen Wasserkraftzertifikaten zu Ökostrom“, betont Manfred Doppler und er fordert die Bundesregierung auf, diesen Ablasshandel mit den Wasserkraftzertifikaten und diese Irreführung der Stromkonsumenten umgehend zu beenden!
Er stellt abschließend etwas provokant fest: „Der Grund dafür, dass sich die Ablehnung gegen die Atomenergie der Bundespolitik sehr oft in verbalen Ergüssen erschöpft, mag darin liegen, dass man insgeheim froh ist über die Ausbaupläne bei unseren Nachbarn, denn dann können wir diesen Strom importieren und uns wieder auf die Schulter klopfen, wir toll wir doch sind, weil wir Zwentendorf abgelehnt haben.“